Geplant und dennoch unerwünscht Schwanger

Hallo an alle
Bitte verurteilt mich nicht während ihr diesen Post hier lest. Gerne könnt ihr mir eure Erfahrungen mitteilen und etwas darüber schreiben. Dennoch ist wichtig zu wissen, dass hinter alle dem meine noch nicht verarbeitete Vergangenheit steckt und ich ab nächste Woche in Therapie gehe. Daher urteilt bitte noch nicht so schnell über mich.
Zum Anfang:
Wir sind seit 2 Jahren zusammen, davon seit 1 Jahr verheiratet. Als ich meinen Mann kennenlernte sagte er, dass er irgendwann selber Vater werden möchte. Ich selbst habe bereits ein Kind, was nie ein Problem ist und die beiden sich super verstehen. Letztes Jahr während der Planung bis hin zum positiven Test hatte ich bereits ein komisches Unwohles Gefühl. Beim Test verzog ich keine Mimik. Mein Mann sprang währenddessen im Dreieck und freute sich so sehr darüber. Ab der 10 Ssw fing es dann an. Trauer, Einsamkeit, Übelkeit, kaum etwas gegessen, keinen richtigen Schlaf. Sie hat mir daraufhin eine Überweisung zum Psycholgen gegeben. Der Termin ist leider erst nächsten Donnerstag. Nach einer gewissen Zeit konnte ich auch wieder essen, jedoch waren keine Gefühle im Spiel. Bei jedem Ultraschall hatte ich ein mulmiges Gefühl gehabt. Keine Emotionen. Mein Mann hingegen kann/konnte seine Freude kaum verbergen. Ich wollte jedes Mal schnell wieder raus. Am Mittwoch mussten wir in die Klinik (Überweisung weil Plazenta zu tief liegt). Dort hat sich leider mein schlimmster Albtraum bewahrheitet. Es wird ein geplanter Kaiserschnitt. Die Ärztin hat mir nicht richtig zugehört und hat im schnell Durchlauf erklärt was/wie gemacht wird und dass mein Mann mit dabei sein kann. Sie sagte ich solle mich mit den Gedanken anfreunden. Sagte wie lange ich dazubleiben habe (insgesamt 4 Tage). Das war mir schon zu viel. Ich habe zuhause meine Ordnung wie, was, wann zu machen ist. Mein Mann ist eher so: alles stehen und liegen lassen, anziehen, Kaffee trinken, Frühstück machen und gehen. Ich habe vorsichtshalber einen Plan geschrieben was er wie, wann zu machen hat. Schließlich möchte ich nicht im Chaos zurück kommen. Ich werde es versuchen mich spätestens am Diestang Vormittag auf eigenen Wunsch hin selber zu entlassen, wegen meinen Hunden und meiner großen Tochter. Falls die Frage kommt, warum kein Familienzimmer genommen werden kann, dann genau deswegen. Mein Mann unterstützt mich dann mit dem laufen und kümmert sich um sein Kind. Jaa, S E I N Kind. Ich fühle mich zu diesem Kind einfach nicht hingezogen. Es fühlt sich so fremd an. Jede Bewegung ist ein Fluch. Die Muttermilch (falls es welche gibt) werde ich abpumpen und für sein Kind erwärmen. Ich werde Ihn alles zurecht legen und ihn auch die Nächte unterstützen. Nur eben damit ich sein Kind nicht in meiner Nähe haben muss. Der Gedanke im KKH mit ihr alleine sein zu müssen ist schon sehr schlimm. Fast schon krank. Ich bin mit dieser gesamten Situation einfach sichtlich überfordert, traurig und fühle mich unverstanden.

Ja, für mich kam eine Abtreibung in Frage, aber dann wäre mein Mann unglücklich gewesen und das wollte ich ihm nicht antun. Er hat es sich so sehr gewünscht. Ich trage sein Kind daher nur für ihn aus.

Vielleicht hat ja jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht und kann mir darüber erzählen.

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Mir fällt es ehrlich gesagt schwer deinen Post zu lesen. Wie sehr du das Kind ablehnst, ist wirklich krass. Aber du kannst nichts für deine Gefühle und machst das einzig richtige indem du dir psyhologisch helfen lässt. Nimmt dein Partner dann Elternzeit? Weil so wie du momentan über EUER Kind (ob du willst oder nicht) schreibst, ist es sicherlich nicht gut, wenn ihr den ganzen Tag miteinander alleine seid...
Zu den Gefühlen dem Ungeborenen gegenüber kann ich nur sagen, ich hatte auch ab und an Momente , wo ich dachte: will ich das überhaupt? Ist mir das nicht zu viel? Aber die wurden von viel mehr anderen Gefühlen abgelöst.
Ich drücke euch allen die Daumen, dass es doch noch wird!!!

Bearbeitet von Lavendel.85
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Jaa, er wird die Elternzeit nehmen. Keine Sorge, das haben wir vor Monaten schon so geplant.

Danke schön für deine Antwort

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Bitte warte erst mal den Psychologentermin ab, bevor du irgendwas planst.

Hast du die Gefühle bei deinem Mann mal angesprochen?

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Jaa, das habe ich. Aber weiß selbst nicht wie er damit umgehen soll. Das Gespräch ist allerdings schon sehr lange her. Er hat gesagt, dass es sich vllt noch ändert und das es okey ist, sich größtenteils um sein Kind zu kümmern, solange ich ihm bei den Kleinigkeiten helfen kann.

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Hallo,

finde den Standpunkt natürlich auch krass. Ich gehe immer davon aus, dass Muttergefühle von der Natur vorgesehen sind und es nicht ohne geht. Klar, es gibt Fälle von Depressionen, da hat man natürlich nicht die entsprechenden Gefühle, das kann ich auch nachvollziehen. Aber von Depressionen hast du jetzt nichts geschrieben? Natürlich ist es so, dass man für seine Gefühle nichts kann. Aber ganz wichtig finde ich auch, dass man berücksichtigt, dass das kleine Wesen auch gar nichts für diese Gefühle kann, es kommt vollkommen hilflos zur Welt und wünscht sich nichts mehr als von seiner Mama geliebt zu werden.

So wie es sich anhört, hast du bereits eine Idee, woher diese Gefühle kommen. Ich würde auf jeden Fall versuchen die ganze Situation objektiv zu betrachten. Was hast du denn empfunden, als ihr das Baby geplant habt? Kannst du dich an diese Gefühle zurückerinnern? Warum gab es danach so einen Gefühlswandel, ist dieser Wandel überhaupt echt oder nur hormonell bedingt? Die Hormone können schon sehr viel durcheinanderbringen, manchmal reicht es schon die Pille abzusetzen...

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Depressionen können es sehr wahrscheinliches auch sein. Aber ich bin kein Psychologe. Daher ist mir die Therapie ja auch so wichtig. Nicht nur weil ich in der Vergangenheit einiges aufzuarbeiten habe, sondern auch diese jetzige Situation. Ja, da hast du recht, dass es nichts dafür kann. Aber ich komme mit ihr einfach nicht so klar. Es sind keine muttergefühle vorhanden. Ich fühle mich auch nicht so als Mutter. Ich habe bisher auch kein einziges Babybauch Bild gemacht, oder die Bewegungen auf Video aufgenommen. Es lässt mich einfach kalt. Als wir es geplant haben, habe ich mich mehr auf die schöne Intimität mit meinem Mann gefreut. Aber ich habe ehrlich gesagt gehofft meine Tage zu bekommen, wie die Monate zuvor. Ich hatte schon vorher ein komisches Gefühl bei der Sache gehabt. Meine FÄ geht nicht mehr von hormonellen Stimmungsschwankungen aus. Sie war auch der Meinung das es etwas tiefer liegen könnte.

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Unverantwortlich meiner Meinung nach

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Hallo,


darf ich fragen wie weit Du bist, also welche SSW?
Ich kann Dir von mir berichten. Kind Nr. 3 war sowas von geplant und gewünscht. Als der Test dann positiv war, musste ich Utrogest nehmen. Davon bekam ich als Nebenwirkung Depressionen. Ich habe mich selbst nicht wieder erkannt und habe mich überhaupt nicht mehr gefreut. Im Gegenteil, ich habe tatsächlich gehofft es geht etwas schief. Das waren so schlimme Gedanken und ich hatte dem Kind gegenüber ein schlechtes Gewissen und konnte mir absolut nicht erklären, warum ich so fühle.

Was ich damit sagen will, Du kannst nichts für diese Gefühle und es ist sehr gut das du damit zu einem Profi gehst. Vielleicht kann er dir helfen und die Depression ist nach der Entbindung vorbei?! Evtl kommt eine momentane Betreuung in der Tagesklinik in Frage, um die Sache ausgiebig anzupacken?
Du sagst, es gibt etwas aus der Vergangenheit. Vielleicht hilft das aufarbeiten tatsächlich und Du kannst dein Kind irgendwann doch lieben. Das wünsche ich Dir und vor allem dem kleinen Würmchen.

Alles Gute 🍀

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Ich bin heute in der Ssw 34+5.
Habe keinerlei Medikamente eingenommen bzw. einnehmen müssen. Ich nehme im seltenstens Fall mal eine 400 ibu. Habe auch noch nie im Leben geraucht (falls das auch eine Rolle spielt).
Du liest gerade meine Gedanken. Ich habe all die Monate so gehofft, dass es von meinem Körper abgeht, leider vergeblich. Egal wie viel Stress ich auch habe, sie ist die Ruhe selbst. Das hat sie wohl von ihm. Jedes ctg fällt gut aus und ihre Herztöne sind im Normalbereich.

Es wäre schon schön, wenn sich dieses ganze gefühls Chaos regelt und ich wirklich liebe für sie empfinden kann.

Vielen Dank ☺️

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Wenn ich das so lese, habe ich das Gefühl es liegt ein Nebenschleier über deinem positiven Gefühl. Es muss irgendetwas gegeben haben, dass du den Versuch gewagt hast. Es sich wünschen und dann kalte Füße zu bekommen halte ich übrigens für normal, das habe ich schon oft gelesen. Ich glaube auch dass man beim zweiten Kind "nüchterner" ist. Man kennt alles schon. Ich finde es super gut, dass du zum Psychologen gehst und du hast so ein Glück, so schnell einen gefunden zu haben. Vielleicht geht es auch Richtung Schwangerschaftsdepression. Auch nicht selten. Für mich liest es sich so, als ob sich der Schleier erst aufziehen muss, und dann kann alles gut werden. Ich lese da irgendwie hoffnungsvolles raus.

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Liebe Krabbelmeise,

ich habe keinen Rat für dich, sondern möchte dir Mut und Zuversicht zusprechen. Dass du dir professionelle Hilfe holst finde ich richtig stark und ich wünsche dir eine erfolgreiche Therapie 😊 Ich finde deinen Post sehr mutig und wünsche euch als Familie alles Gute für die Zukunft 🍀

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Vielen lieben Dank für deinen Zuspruch♥️

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Wie war denn die Schwangerschaft mit deinem 1. Kind? Wegen was ist die Beziehung auseinander gegangen und wie alt war da dein 1. Kind?

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Bei meiner ersten Schwangerschaft war ich Anfang 19 als sie spontan auf die Welt kam. Ich habe mich jeden Monat so sehr auf die Termine gefreut und war einfach überglücklich als sie da war. Ich habe sie nie aus den Augen gelassen und jede freie Minute mit ihr gekuschelt. Ich habe sie so gerne angelegt um sie zu stillen und die Gefühle waren einfach mega schön.
Darüber möchte ich hier nichts schreiben. Ich hoffe du verstehst das.

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Natürlich. Vielleicht im Kopf behalten, dass es da noch was im Unterbewusstsein geben kann. Dir alles Gute

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Hallo du Liebe :)

Also das Wichtigste: Ich verurteile dich nicht. Hier können wir ja alles Gefühle und Gedanken rauslassen. Für mich klingt es so, als wäre es ein psychisches Problem. Ich selbst hatte vor Jahren Depressionen und da denkt man einfach anders und nimmt alles anders wahr. Hast du denn auch einen Psychiater, der dich eventuell medikamentös einstellt parallel zur Therapie?
Gibt es bei dir in der Nähe eine Bindungsanalyse? Das sind sog. Babystunden, in denen viel Unbewusstes besprochen/bereinigt wird und eine tolle Beziehung zum Baby im Bauch aufgebaut wird. Ich habe das in dieser SS gemacht und es war toll und hat sehr geholfen.
Welche Beziehung hast du denn zu deinem Kind? Wie war die Geburt? Das Wochenbett? Gabs da was Traumatisches für dich?
Und du hast ein Leben lang Zeit, eine Beziehung zu deinem Baby aufzubauen. Lass die Gefühle zu, die spüren das ohnehin. Und sollte es dir anfangs nicht gut gehen, wird dein Mann übernehmen. Wieso sollen nicht mal Männer die 1. Bezugsperson sein? Es gibt soviele abwesende Väter...
Es ist in Ordnung, dass du dich nicht freust. Das sagt nichts darüber aus, wie eure spätere Beziehung werden KANN.

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Ich finde es sehr hart wie sehr du euer Kind ablehnst aber es ist super das du dir Hilfe gesucht hast.
Ich hatte in meiner ersten Schwangerschaft auch keine Muttergefühle und keine richtige Vorfreude obwohl es auch geplant war. Ich fand es zwar ganz schön die Herztöne zu hören oder die Bewegungen zu fühlen aber diese riesige Freude hatte ich nicht. Auch als mein Sohn geboren war hab ich auf diese Liebeswelle gewartet die einen überrollen soll, die kam aber auch nicht. Ich hatte da einfach plötzlich ein Baby um das ich mich kümmern musste und konnte nicht wirklich was damit anfangen. Ich dachte lange es stimmt was nicht mit mir aber sowas kann bis zu einem gewissen Grad durchaus normal sein. Ich hatte auch einen Babyblues im Wochenbett und habe mich echt schwer getan mit der Mutterrolle. Es hat ein paar Wochen gedauert aber dann kam die Mutterliebe endlich und wurde täglich mehr. Vielleicht lag es an den Hormonen oder der Umstellung, ich weiß es bis heute nicht aber zum Glück ging es vorbei.
Jetzt bin ich mit Baby 2 schwanger und kann mich schon etwas mehr freuen als bei Kind 1 aber diese Euphorie habe ich wieder nicht und ich bin auch schon drauf eingestellt wahrscheinlich wieder nicht direkt nach der Geburt diese übermäßige Mutterliebe zu haben.

Ich hoffe sehr die Therapie kann dir helfen und das du es doch irgendwann schaffen wirst dein Baby lieben zu lernen 🍀

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Vielen Dank für das offene Teilen deiner Erfahrung. Es ist schön zu lesen, dass es noch Hoffnung gibt und ich etwas dagegen tun kann.

Vielen Dank 😊

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Ich würde auch irgendetwas von deiner Psyche bis zu den Hormonen vermuten. Ich habe mit der Schilddrüse zu tun und während der Schwangerschaft war es ein hin und her. Einmal als ich neue Tabletten nehmen musste, lag ich jeden Abend heulend da und wollte das Kind nicht mehr, obwohl ich lange dafür kämpfen musste. Ich habe gesagt, dass ich es aus meinem Bauch raus haben möchte. Durch die Tabletten war mein ganzer Körper ins Ungleichgewicht gerutscht. Mit absetzen der Tabletten war es gleich besser. Ich will nur sagen, dass auch die Hormone doch einen Einfluss mit haben können.

Was ich mir auch gut vorstellen kann aus deinen Beschreibungen ist, dass du ein ordnungsliebender Mensch bist. Ein Kind ist Chaos auf so vielen Ebenen. Ich würde das auch im Blick behalten und das dein Mann deine Ordnung nicht einhalten kann. Da müsst ihr ran, weil du sonst nicht von ihm entlastet werden kannst im Haushalt. Ich denke aber sowas wäre auch was für die Therapie.

Ansonsten kann ich dir nur sagen, dass ein Kaiserschnitt nicht so schlimm ist, wie man denkt. Hatte spontan aufgrund von schlechten Herztönen einen. War vorher gar kein Gedanke dran verschwendet. Aber ich habe mir gesagt, dass eine normale Geburt auch sehr schlimm sein kann. Also es gibt keinen optimalen Weg egal wie sehr man es sich wünscht.