Oder bin ich das Problem? (KiGa Eingewöhnung)

Hallo Zusammen, Forenneuling hier! 🙋‍♀️

Kurz Vorab: wird ein langer Text - Sorry 😬

Nun, wo fange ich an, es geht um die Eingewöhnung im Kindergarten.
Mein Sohn ist 20 Monate alt und wir haben Anfang November mit der Eingewöhnung gestartet. Gaaanz langsam, ohne Druck und Trennung.
Vor Weihnachten hat es dann auch für eine Woche gut gekappt. Er war so ca. eine Stunde, ohne mich, im Gruppenraum.
Seit wir aber wieder da sind, geht es gar nicht mehr.

Die Verabschiedung ist sehr schmerzvoll, er klammert und weint sehr viel. Er geht zwar zur Erzieherin hin, lässt sich aber gar nicht beruhigen. Nichts klappt auf Dauer und er will gar nicht spielen. Nach 30-45min werde ich wieder gerufen, weil er sich nicht beruhigen lässt. Also er drängt alles mit der Hand weg und schüttelt den Kopf, weint und schreit. Sobald ich ihn dann hole, beruhigt er sich, früher wollte er auch wieder in den Gruppenraum zurück, jetzt nicht mehr.

Das geht nun seit 2 Woche so und ich sitze wieder, wie am Anfang drinnen im Gruppenraum. Dann spielt er, isst Frühstück, kommt mal er zu mir und geht wieder spielen.

Komischerweise ist er auch immer positiv zum Kindergarten eingestellt. Wir reden und lesen viel darüber. Er macht keinen Eindruck, dass er nicht dort hingehen möchte. Wir nehmen auch immer sein Lieblingskuscheltier mit. Danach gehen wir immer an einer Baustelle vorbei.(Krähne sind momentan der Hit🤷‍♀️😂)
Es geht wirklich „nur“ um die Beruhigung durch die Erzieherinnen, nachdem ich den Raum verlasse.

Mein Ziel ist keine schnelle Eigewöhnung, ich möchte dass er, mit der Zeit, gerne hingeht. Mir ist auch bewusst, dass Tränen auch dazugehören und er darf ja traurig sein, bin ich auch!
Ich hatte schon ein Gespräch mit der Erzieherin. Dabei ist leider nicht viel rausgekommen, er braucht halt Zeit, meinte sie.

Nun frage ich mich, ob das verwirrtend für ihn ist, dass ich wieder im Raum bin.
Kann es sein, dass er noch zu jung/nicht bereit ist für den KiGa?
Braucht er einfach mehr Zeit? Zeit Vertrauen aufzubauen? (ist völlig in Ordnung, die habe ich)
Wir sprechen zuhause ausschließen serbisch, draußen und im KiGa deutsch, könnte sein, dass er nicht viel versteht und deshalb sich nicht berühigen lässt?
Oder bin ich das Problem? Kann ich nicht loslassen?

Ich würde mich total über ein paar Tipps und Erfahrungen freuen.
Danke fürs Lesen!

Liebe Grüße
Iva

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"Wir sprechen zuhause ausschließen serbisch, draußen und im KiGa deutsch, könnte sein, dass er nicht viel versteht und deshalb sich nicht berühigen lässt?"
Das kannst du ja sicherlich besser beurteilen als wir, aber wenn er nur sehr wenig Deutsch versteht, dann kann ich mir schon vorstellen, dass er Angst bekommt wenn du gehst.

Ansonsten: Die Kita-Erzieher machen das ja oft und sind es auch gewohnt, wenn die Kinder bei der Trennung mal weinen. Wenn die sagen: "Klappt noch nicht, wir gehe noch mal einen Schritt zurück", dann liegt es sicherlich nicht an dir, dann ist dein Sohn einfach noch nicht so weit. Einfach noch etwas Geduld haben. Er wird dort bestimmt bald Vertrauen fassen.

2

Ich kenne dich nicht und man kann das natprlich auch schlecht beurteilen wenn man nicht dabei ist, aber wäre es auch möglich das du dich schlecht von deinem Kind trennen kannst? Es ist nicht vöse gemeint. Aber ich arbeite auch in einer Krippe und oft ist es auch so, das die Eltern ein schlechtes Gewissen haben ihr Kind abzugeben, weil eigentlich möchten sie Zeit mit ihm verbringen andererseits aber auch arbeiten gehen. Und manachmal merkt man das die Eltern ihre Kinder einfach nicht gerne loslassen und damit auch den Kindern das Gefühl vermitteln, eigentlich will ich dich nicht hier lassen, aber wir versuchen es mal. Manchmal ist es auch einfach gut eine Kurze schmerzlose Trennung zu machen und einfach zu gehen. Also sich verabschieden und sagen Mama hilt die dann wieder ab. Einen Kuss geben und das Kind bestimmend in die Hände der Erzieherin zu geben. Vielleicht habt ihr das ja auch schon versucht. Aber vielleicht braucht er einfach nochmal Zeit aber natürlich will er dich auch gerne bei sich behalten. Wenn es nach ihm geht wäre er nunmal bestimmt lieber mit dir zusammen im Kiga. Als so ganz allein du gibst ihm Sicherheit und Geborgenheit die er so dort noch nicht hat.

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Wir hatten auch eine sehr schwere Eingewöhnung die ganze 14 Wochen ( mit Krankheit zwischendurch) gedauert hat. Unser Erzieherin hat mir den Tipp gegeben nicht ständig zuhause von der Kita zu sprechen. Kita soll etwas ganz normales sein und nicht ständig thematisiert werden. Ich gebe ehrlich zu, dass ich oft von der Kita gesprochen habe, um zu schauen wie mein Kind darauf reagiert. Vielleicht lässt du das auch einfach mal sein, keine Bücher darüber und nichts erwähnen. Morgens steht ihr auf und du sagst selbstverständlich „anziehen, damit wir jetzt in die Kita gehen können“.
Bleib positiv. Keine Sätze wie „hab keine Angst“, weil das Wort Angst hier im Vordergrund steht und bei einem Kind die Alarmglocken angehen. Ein Kind überhört das Wort KEIN und denkt es müsste Angst haben.

Wenn es gar nicht klappt, vielleicht kann jemand anderes es mit der Eingewöhnung versuchen. Wir hatten auch einen langen Weg mit vielen Tränen, aber irgendwann ist der Knoten geplatzt. Sie hat zwar immer noch Schwierigkeiten, aber wenigstens ohne Tränen :)

Ich wünsche euch alles Gute

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Danke für die Nachricht.

Ja, bei uns waren gerade die Weihnachtsferien dazwischen, das hat ihn irgendwie total aus der Bahn geworfen.

Wir reden auch viel darüber, vielleicht auch zu viel. Stets positiv und begeisternd aber doch zu viel. Danke, ich werde mir das zu Herzen nehmen! :-)

Alles Gute

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Hallo,

Hellsehen kann ich auch nicht aber mir sind beim lesen folgende Idee gekommen:
- Kann vielleicht jemand anderes die Eingewöhnungen übernehmen? Das hört sich ganz schön festgefahren an.
- Bist du dir sicher, kannst du dich trennen? Solltest du dir unsicher sein, spürt das dein Kind. Das ist natürlich ungünstig.
- Hat er ein Übergangsobjekt dabei, Schnuller, Kuscheltier, …
- Vielleicht kann auch ein Erzieherwechsel helfen, weil die Situation festgefahren ist.
- Ist er wirklich gesund? Gerade in der Eingewöhnung ist es wichtig, dass sich das Kind wohlfühlt.

Das er gerne geht und sich dort von dir löst, wenn du da bist, ist ein sehr gutes Zeichen. Ich würde vermuten, dass er keine gute Bindung zur Erzieherin hat.

Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg!

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Hallo,

Kurz und knapp:mein Sohn besucht eine zweisprachige Kita, wir sprechen zu Hause aber nur die hiesige Muttersprache. In der Kita tat er sich unglaublich schwer mit der französischsprachigen Erzieherin, seit die Erzieherin die seine Muttersprache spricht die Eingewöhnung übernommen hat läuft es sehr gut.

Stell dir einfach vor du wärest so klein wie dein Sohn, in einem Land in dem du niemanden verstehst und dann geht auch noch deine einzige Sicherheitsquelle weg. 🤷‍♀️ Gruselig, sogar für uns Erwachsene.